Ein Langgedicht auf der Bühne
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Allein auf der verspiegelten Spielfläche: Lisa-Katrina Mayer singt überzeugend und spielt die Hauptfigur M. in „Luna Luna“, uraufgeführt am Schauspiel Leipzig.
© Quelle: Rolf Arnold
David Bowie, Annie Lennox, Helene Fischer. Intendant Enrico Lübbe bringt das von Pop-Zitaten strotzende Langgedicht „Luna Luna“ von Maren Kames auf die Bühne des Schauspiels Leipzig. Mit glänzender Oberfläche. Und einem Trost spendenden Tilo Krügel.
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Leipzig. Es wurde und wird viel geredet, befürchtet, gebarmt, wie es denn weiter geht mit der Kultur, wenn sich alles verteuert, sich das Publikum ohnehin, wie gemunkelt wird, entwöhnt habe vom Gang in die Theater, Konzertsäle, Museen. Aber die Sehnsucht nach funkelndem Bühnenzauber scheint erhalten geblieben. Der Saal ist intestine gefüllt bei „Luna Luna“. Und die erste große Premiere der Saison am Freitagabend im Schauspiel Leipzig scheint einen Nerv zu treffen. Am Ende herrscht Begeisterung.
Und am Anfang? Sitzt M., die zentrale Figur des Abends, allein auf der verspiegelten Spielfläche, zwischen dem sich immer weiter verjüngenden Rahmen einer Guckkastenbühne, perspektivisch geschickt gebaut, gefühlt ins Endlose laufend. Spiegelbild, Entgrenzung, Haltlosigkeit. Ein guter Ort, um verloren zu gehen.