
Der Movie gewann im vergangenen Jahr den 10. ARD Dokumentarfilm-Wettbewerb “TopDocs”. “Luna und die Gerechtigkeit” wird am Mittwoch, 26. Oktober, 22.50 Uhr im Ersten ausgestrahlt und ist bereits ab Montag, 24. Oktober, für 90 Tage in der ARD Mediathek abrufbar.
Erster Prozess gegen syrische Kriegsverbrecher in Deutschland
Sie wurden von syrischen Folterknechten in einer Haftanstalt misshandelt. Jahre später schildern die Opfer, was ihnen angetan wurde. Sie sind Zeugen im weltweit ersten Prozess gegen zwei ehemalige syrische Geheimdienstmitarbeiter wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit am Oberlandesgericht Koblenz. Die syrische Reporterin Luna Watfa beobachtet die Verhandlung. Seit ihrer Flucht lebt sie in Koblenz. Den beiden Angeklagten wird vorgeworfen, in einem Gefängnis gearbeitet zu haben, in dem tausende Regimekritiker gefoltert und hingerichtet wurden.
Beweisaufnahme aus der Ferne
Vor dem Koblenzer Oberlandesgericht soll geklärt werden, wieviel Verantwortung die beiden Angeklagten für die Taten haben. Luna conflict selbst in dem berüchtigten Gefängnis des syrischen Geheimdienstes inhaftiert, in dem die Taten begangen wurden, und wurde dort misshandelt. 2013 conflict sie in Damaskus verhaftet worden, als sie im Begriff conflict, Zeugen der Giftgasangriffe des syrischen Regimes zu interviewen. Nach 13 Monaten Haft kam sie frei und floh nach Deutschland. Der Movie folgt dem Prozess mit persönlichen Zugängen zu den Beteiligten und erzählt aus der Perspektive Lunas als Reporterin und gleichzeitig Betroffener. Die Illustratorin Audrey Fletcher skizziert dabei in eindrücklichen Animationen immer wieder Lunas Erlebnisse im Gefängnis und vor Gericht. Luna Watfa und Audrey Fletcher arbeiten aus Sicherheitsgründen nicht unter ihren Klarnamen, sondern unter Pseudonym.
Produktion
“Luna und die Gerechtigkeit – Syrische Staatsfolter vor Gericht in Deutschland” von Luna Watfa & Adithya Sambamurthy ist eine Koproduktion von Tondowski Movies (Produzent: Alex Tondowski) im Auftrag von SWR und BR (gemeinsame Federführung, Redaktion BR: Petra Felber, Martin Kowalczyk, Redaktion SWR: Simone Reuter, Bernd Seidl) mit MDR/NDR/RBB/WDR. Der Movie wurde gefördert von der Medienförderung Rheinland-Pfalz.
Der Movie ist seit Mittwoch, 12. Oktober 2022, in einer Vorabversion für akkreditierte Berichterstattende im Vorführraum der ARD zu sehen. Ab Dienstag, 18. Oktober, ist die finale Fassung des Movies dort zu finden.